Eichenprozessionsspinner - chemische Bekämpfung
Seit einigen Jahren sorgt der Eichenprozessionsspinner in vielen Teilen Deutschlands immer wieder für Gesprächsstoff. Grund hierfür sind seine mit Gifthaaren ausgestatteten Raupen, deren Schadwirkung sich nicht auf Fraßschäden an den besiedelten Eichen beschränkt. Kommen Menschen oder Tiere mit den Brennhaaren in Kontakt, kann dies schwere allergieähnliche Symptome nach sich ziehen. Trat der EPS früher eher selten in Erscheinung, ist seit 1995 ein starkes Populationswachstum festzustellen.
Zu den am meisten betroffenen Regionen gehören Brandenburg, Berlin, das nördliche Sachsen-Anhalt, der Süden Mecklenburg-Vorpommerns sowie der Nordosten Niedersachsens. Hier ist der Befall teilweise so stark, dass eine chemische Bekämpfung mittels Sprühgebläsemaschine unumgänglich ist.
Was geschieht bei der chemischen Bekämpfung?
Chemische Bekämpfung ist ein weit gefasster Begriff, der auch die Anwendung biologischer Insektizide auf Basis von Bakterien umfasst. Rein chemische Mittel rücken gegenüber diesen immer weiter in den Hintergrund, da sie nicht nur den Eichenprozessionsspinner, sondern auch seine natürlichen Feinde angreifen und damit langfristig kontraproduktiv wirken.
Aus diesem Grund verwendet die ENVIRO Pest Control ausschließlich Präparate auf biologischer Basis (Bacillus thuringiensis) wie:
- Dipel ES,
- Foray und
- Neem Protect.
Die vorbeugende Bekämpfung mit diesen Substanzen kann das EPS-Problem mindern. Betrifft der Befall ganze Alleen oder Waldbestände, werden die Kronendächer von speziell ausgerüsteten Hubschraubern aus besprüht. Bei Einzelbäumen auf Grundstücken oder einzelne Straßenbäumen kommen Pickup-Sprühgebläse, beispielsweise City 460 oder Citizen des italienischen Herstellers Tifone, oder Aufsattelsprühgeräte wie dem VRP 1000, ebenfalls von Tifone, zum Einsatz.
Um die maximale Wirkung zu erzielen, sollte die Spritzbehandlung mit dem Bacillus thuringiensis durchgeführt werden, wenn sich die Raupen im ersten bis zweiten Larvenstadium befinden (etwa von Mai bis Juni). Zu diesem Zeitpunkt weist die Magensäure der Larven einen bestimmten pH-Wert, weshalb sie für den Bazillus besonders angreifbar sind. Zwar ist der Einsatz der biologischen Insektizide auch noch einige Wochen später möglich, allerdings reagiert der EPS dann deutlich unempfindlicher und der Effekt ist geringer.
Eine spätere Spritzung ist zur Eindämmung der Problematik auch deshalb nicht geeignet, da die dann schon in großer Zahl vorhandenen Brennhaare aufgewirbelt werden und sich zusätzlich verbreiten. Außerdem ist das Kronendach der Bäume dann bereits zu dicht, um eine ausreichende Beschichtung der Blattoberflächen erreichen zu können.
Wie genau wirken die biologischen Insektizide?
Die Raupen fressen die behandelten Blätter und nehmen dabei das Insektizid in sich aus. Dieses reagiert mit der Magensäure der Larven. Der Magen verkrümmt sich, die Raupe frisst nichts mehr, fällt vom Baum und verhungert. Dieser Prozess dauert unter Umständen bis zu zwei Wochen. Das Besprühen der Raupen selbst tötet diese hingegen nicht ab.
In der Regel reicht eine einmalige Spritzung pro Jahr aus. Lediglich bei Bepflanzungen mit einer Höhe von über 25 Metern oder in stark befallenen Gebieten kann gegebenenfalls eine zweite Behandlung rund zehn Tage nach der ersten erforderlich sein.
Ist die chemische Bekämpfung gefährlich für Menschen und Haustiere?
Für die von der ENVIRO Pest Control verwendeten biologischen Präparate sind keine schädigenden Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier bekannt. Wie mit dem Biozid Neem Protect durchgeführte Untersuchungen des Pflanzenschutzamtes Berlin ergaben, hat dieses Mittel auch keinen Einfluss auf das natürliche Gleichgewicht der Eiche.
Für andere Raupenarten oder natürliche Gegenspieler des EPS wie den Puppenräuber (Calosoma) wurden keine Populationsunterschiede zwischen vor und nach der Behandlung festgestellt. Da die anderen biologischen Mittel gleichfalls auf dem Bazillus thuringiensis basieren, sind die Nebenwirkungen bei diesen ebenso verschwindend gering und werden vom Nutzen um ein Vielfaches übertroffen.
Wie erkenne ich den EPS im 1. und 2. Larvenstadium?
Nach dem Schlupf zeigen sich die etwa 0,3 cm großen Raupen in orangebrauner Farbe mit schwarzer Kopfkapsel. Auf dem Rücken tragen sie einen Kamm aus langen schwarzen Haaren, während die Seiten noch komplett nackt sind.
Im zweiten Larvenstadium sind die Tiere circa 1,5 cm lang. Ihre Seiten sind jetzt graublau und der Rücken schwarz. Die nun weißen, durchscheinenden Haare umgeben den gesamten Körper. Da sich nach der nächsten Häutung die ersten Brennhaare ausbilden, ist es spätestens jetzt an der Zeit, mit der chemischen Bekämpfung zu beginnen.
Versuchen Sie nicht, eigenständig gegen die Raupen vorzugehen. Für Laien sind Larven des zweiten und dritten Stadiums nur schwer zu unterscheiden, sodass Sie durch eventuell schon vorhandene Brennhaare Schaden nehmen könnten. Die Experten der ENVIRO Pest Control verfügen über das Know-how und das nötige Equipment, um sicher und effektiv gehen die Schädlinge vorgehen zu können.