Eichenprozessionsspinner in Brandenburg - hier ist es verbreitet
Wie in ganz Mitteldeutschland breitet sich der Eichenprozessionsspinner auch in Brandenburg immer weiter aus. Grund hierfür ist vor allem der Klimawandel, der mit milden Wintern und warmen Frühjahren beste Lebensbedingungen für den Nachtfalter schafft. Die Zunahme der Population stellt insbesondere deshalb ein Problem dar, weil die giftigen Haare der EPS-Raupen starke gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen können. Darüber hinaus fressen die Jungtiere ganze Baumkronen leer, wodurch die befallenen Bäume krankheitsanfällig werden und zum Teil absterben.
Warum sind die haarigen Raupen so gefährlich?
Die Weibchen des EPS legen alljährlich circa 100 bis 200 etwa einen Millimeter große weiße Eier ab in den Kronen und am Stamm von Eichen, manchmal auch Hainbuchen, ab. Aus diesen schlüpfen Anfang Mai die Raupen, die jeweils bis zu 600.000 Brennhaare tragen. In den Hohlräumen dieser Härchen befindet sich das Nesselgift Thaumetopoein, das bei Berührung der Haut zu intensiv juckenden Hautausschlägen führt. Betroffen sind in erster Linie unbedeckte Körperregionen wie das Gesicht, die Arme und die Beine. Das Einatmen der Brennhaare kann zu Atemnot, Asthma-Anfällen oder einem lebensbedrohlichen allergischen Schock führen. Im Auge bewirkt das Gift schmerzhafte Bindehautentzündungen.
Die Gefahr bleibt auch nach dem Heranreifen der Raupen zu harmlosen Faltern bestehen, da in ihren Gespinstnestern Millionen giftiger Härchen zurückbleiben. Diese können noch nach Jahren vom Wind aufgewirbelt und Hunderte Meter weit durch die Luft getragen werden. ENVIRO Pest Control empfiehlt Ihnen daher, sich von befallenen Bäumen fernzuhalten, Warntafeln zu beachten und die Raupennester keinesfalls ungeschützt zu berühren.
Historische Entwicklung des EPS rund um Potsdam
Für Potsdam, die Landeshauptstadt Brandenburgs, wurde der EPS erstmal in einer Ausgabe der Regensburger Zeitung aus dem Jahr 1849 gemeldet. Historisch sind einzelne Vorkommen, aber auch vereinzelte Massenvermehrungen, aus der nordwestlichen Region des Bundeslandes bekannt.
Sowohl für Frankfurt/Oder als auch für Potsdam existieren aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts Aufzeichnungen über Massenvorkommen.
Zwischen 1950 und 1971 liegen entsprechende Nachweise unter anderem für Jessen, Groß Eichholz, Niemegk, Rathenow, Zeesen und Zehdenick vor. Anschließend gab es bis 1993 nur noch vereinzelte Meldungen, insbesondere aus dem Nordwesten des Bundeslandes. Von dort her nahm die Population ab Ende der 1990er Jahre deutlich zu.
Bis 2004 breitete sich der Nachtfalter bis in den Berliner Raum aus, 2009 erreicht er den Fläming. Nordwärts besiedelte der EPS den Süden Mecklenburg-Vorpommerns.
Aktuelle Verbreitung des EPS in Brandenburg
Mittlerweile ist das Schadinsekt im gesamten Bundesland verbreitet. Verschont blieben bislang lediglich die östlichen Landkreise.
Im Jahr 2016 wurden in dieser Region insgesamt rund 700.000 Euro zur Bekämpfung des EPS aufgewendet. Auf circa 1.300 Hektar wurden die Larven großflächig von Hubschraubern aus mit einem selektiv wirkenden Insektizid bekämpft. Des Weiteren wurden Eichen entlang von Straßen und Autobahnen mit Sprühkanonen vom Boden aus behandelt. In besonders sensiblen Bereichen kamen außerdem mechanische Verfahren wie das von der ENVIRO Pest Control eingesetzte Absaugen zur Anwendung.
Derzeit befindet sich der EPS auf dem Rückzug. Dennoch können die Fachleute keine endgültige Entwarnung geben, da die Population wegen der günstigen klimatischen Bedingungen in naher Zukunft nicht auf natürliche Weise zusammenbrechen wird. Die Schwerpunkte der Verbreitung liegen gegenwärtig:
- in Prignitz
- im Havelland
- in Oberhavel
- in Potsdam-Mittelmark
Welche Ämter sind für Befallsmeldungen zuständig?
Meldungen über befallene Bäume in öffentlichen Grünflächen nehmen die Ordnungsämter und Grünflächenämter der Städte und Gemeinden entgegen. Einige Kommunen haben spezielle Bürgertelefone eingerichtet. Waldgebiete fallen in die Zuständigkeit des Landesbetriebes Forst Brandenburg. Großflächigen Befall können Sie außerdem dem Pflanzenschutzdienst des Bundeslandes melden.
Wie wird der Eichenprozessionsspinner in Brandenburg bekämpft?
Nicht immer ist es nötig, die Nester und Larven des EPS zu beseitigen. Handelt es sich um einen geringen Befall in Regionen mit wenigen Menschen, genügen in der Regel allgemeine Informationen in Form permanenter Beschilderungen. Allerdings müssen bei einer Entscheidung für oder gegen das Bekämpfen auch Erholungsgebiete, Campingplätze, Wander- und Radwege sowie Veranstaltungen einbezogen werden, die unter Umständen eine Beseitigung von Nestern und Larven erforderlich machen. Bei einem EPS Befall in der Nähe von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen und Wohngebieten wird grundsätzlich eine zeitnahe Bekämpfung durch geschulte Unternehmen wie die ENVIRO Pest Control durchgeführt.
Die brandenburgischen Behörden setzen bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners vor allem auf Biozide, insbesondere auf das Bakterienpräparat Dipel ES. Das Mittel beinhaltet Sporen und Protoxine des Bodenbakteriums Bacillus thuringensis, die sich im Darm der Larven in giftiges Toxin umwandeln und zum Absterben der Tiere führen. Sind einzeln stehende Bäume betroffen, geschieht die Beseitigung mithilfe mechanischer Maßnahmen.
Bekämpfung des EPS auf Privatgrund - was ist zu beachten?
Sind Eichen auf Ihrem Grundstück vom Eichenprozessionsspinner befallen, haben Sie dafür Sorge zu tragen, dass davon keine Gefahr für Dritte ausgeht. Stuft die Ordnungsbehörde den Befall als Risiko für die öffentliche Sicherheit ein, können Sie zur Beseitigung auf Ihre Kosten verpflichtet werden. Reagieren Sie nicht rechtzeitig, kann die Behörde die Maßnahmen selbst vornehmen lassen und Ihnen in Rechnung stellen.
Aufgrund der von den Brennhaaren der Raupen ausgehenden Gesundheitsgefahr sollten Sie die eigenmächtige Bekämpfung unbedingt unterlassen und eine Fachfirma wie die ENVIRO Pest Control beauftragen. Wagen Sie sich ohne professionelle Ausrüstung, ausreichenden Körperschutz und entsprechende Erfahrung an die Schädlinge und ihre Gespinstnester heran, gehen Sie ein großes Gesundheitsrisiko ein. Vor allem das Abflammen der Raupen stellt ein erhebliches Risiko dar, da hierbei verstärkt Gifthaare aufgewirbelt und weithin verbreitet werden können.
Möchten Sie dauerhaft verhindern, dass sich der EPS auf Ihrem Grundstück einnistet, müssen Sie ihm die Nahrung entziehen, das heißt, alle vorhandenen Eichen fällen. Ein einmaliger Befall liefert dafür gemäß Baumschutzsatzung keinen ausreichenden Grund. Tritt der EPS innerhalb weniger Jahre jedoch mehrmals auf, haben Sie die Möglichkeit, einen entsprechenden Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung zu stellen, der dann in der Regel auch bewilligt wird.
Als Spezialist für Schädlingsbekämpfung ist die ENVIRO Pest Control Ihr kompetenter Ansprechpartner in Sachen Eichenprozessionsspinner. Wir verfügen über die Technik und das Know-How, um das Problem ohne zusätzliche Gefahren zu beseitigen.