Schimmelpilz vorbeugen

Was Mieter tun können, um einen Schimmelbefall zu verhindern

Schimmel in Wohnung und Haus ist nicht nur ein ästhetisches Problem, er schadet auch der Gesundheit. Allergische Reaktionen können ebenso die Folge sein wie Atemwegserkrankungen und Hautkrankheiten. Mittlerweile kämpft fast jeder dritte Haushalt mit Schimmel in Wohnräumen.

Wir geben Ihnen Tipps wie sie die Verbreitung schon mit einfachen Maßnahmen verhindern.

Wo tritt Schimmel in einer Wohnung bevorzugt auf?

Schimmelpilze fühlen sich überall dort wohl, wo sie viel Feuchtigkeit finden. Die Ursachen hierfür reichen von falscher Isolierung und undichten Stellen oder Rissen im Mauerwerk, an Dächern und Fenstern über unsachgemäßes Heizen und Lüften bis hin zur Kondensation der Luftfeuchtigkeit an kalten Wänden.

In vielen Fällen vermehren sich die Pilze im Verborgenen und werden erst entdeckt, wenn schlechte Gerüche oder gesundheitliche Folgen auftreten.

Eine häufige Verbreitungsquelle für Schimmel in der Wohnung sind Klimaanlagen, insbesondere in Verbindung mit Luftbefeuchtung. Bei mangelhafter Wartung wachsen die Pilze im Laufe der Zeit durch das Filtermaterial und gelangen in die Umgebungsluft. Weitere Streuherde finden sich im Biomüll, der Erde von Zimmerpflanzen und verdorbenen Lebensmitteln.

Wie lange dauert es, bis Schimmel entsteht?

Auf ausreichend feuchten Untergründen können Schimmelpilze schon innerhalb von zwei Tagen auskeimen und wachsen. Sind die Sporen erst einmal gekeimt, kann sich bei optimalen Bedingungen binnen weniger Stunden ein deutlich sichtbares, dichtes Myzel bilden.

Die Grundvoraussetzungen für das Wachstum des Schimmels, geeignete Temperaturen und Nährstoffe, sind in jeder Wohnung gegeben. Das entscheidende Kriterium für das Schimmelwachstum ist die Feuchtigkeit auf bzw. in den Baustoffen, wobei es einige Schimmelpilze feuchter, andere wiederum trockener mögen. Wenn Sie Schimmel vorbeugen möchten, sollten Sie daher unbedingt ein zu feuchtes Raumklima vermeiden.

Richtig Lüften und Schimmel vorbeugen

Die wichtigste Maßnahme gegen Schimmelbildung in Ihrer Wohnung ist regelmäßiges Lüften.

In einem Haushalt mit vier Personen werden täglich rund fünfzehn Liter Wasser an die Umgebungsluft abgegeben. Rund ein Drittel davon allein durch die Atemluft und den Schweiß der Bewohner. Um diesen überschüssigen Wasserdampf zu entfernen, empfiehlt sich pro Tag ein drei bis viermaliges Stoßlüften für jeweils zehn Minuten.

Schimmel vorbeugen im Schlafzimmer

In Schlafzimmern sollten Sie die Fenster nachts kippen. Ist Ihnen das im Winter zu kalt, ist es ratsam, gleich nach dem Aufstehen die Fenster weit zu öffnen und den Raum gut durchzulüften. Besonders schimmelanfällig sind Zimmerecken an Außenwänden und die Wände hinter großen Möbelstücken. Stellen Sie deshalb Schränke und Kommoden in Ihrer Wohnung grundsätzlich mit circa drei Zentimetern Abstand zur Wand auf.

Schimmel vorbeugen im Wohnzimmer

Im Wohnzimmer ist ebenfalls ein regelmäßiges Lüften notwendig, um Feuchtigkeit nach draußen zu befördern. Haben Sie Feuchtequellen wie einen Zimmerspringbrunnen, nasse Wäsche oder sehr viele Pflanzen, ist mehrmaliges Stoßlüften am Tag besonders wichtig. Spätestens, wenn Sie die Luftqualität als schlecht empfinden oder sich Wassertropfen an Ihren Fensterscheiben bilden, sollten Sie die Fenster öffnen.

Schimmel vorbeugen in Bad und Küche

Besonders anfällig für Schimmel sind die Fugen im Bad und in der Küche. Zum einen bieten sie den Sporen im Vergleich zu den glatten Fliesenoberflächen sicheren Halt und zum anderen sammeln sich hier gern verwertbare Nährstoffe wie Hautschüppchen und organische Materialien an. Zudem bleiben die Fugen länger feucht, während Fliesen schnell trocknen.

Im Badezimmer können Sie dem Schimmel vorbeugen, indem Sie dort tagsüber durchheizen und für eine gute Durchlüftung sorgen. Entstandene Feuchtigkeit sollten Sie unmittelbar nach dem Duschen oder Baden durch eine intensive Lüftung entfernen. Bestehen in Ihrem Bad nur eingeschränkte Lüftungsmöglichkeiten, empfiehlt es sich, das Wasser vom Boden und von den Wänden zu beseitigen.

Schimmel vorbeugen im Keller

Die Außenwände von Kellerräumen sind häufig relativ kalt. Daher kann sich, insbesondere im Sommer, Luftfeuchtigkeit daran niederschlagen und zu Schimmelpilzwachstum führen. Sie können in diesen Räumen Schimmel vorbeugen, indem Sie Ihren Keller in der warmen Jahreszeit vorzugsweise nachts oder in den frühen Morgenstunden lüften.

Bei vor dem Zweiten Weltkrieg gebauten Häusern, aber auch bei zahlreichen Nachkriegsbauten, kommt es aufgrund der fehlenden Kellerabdichtung häufig zu einer Durchfeuchtung der Wände. In diesem Fall sollten Sie dort keine Gegenstände lagern, die empfindlich gegen Schimmelpilzbefall sind.

Schimmel vorbeugen durch richtiges Heizen

Gehören Sie zu den Menschen, die ihre Heizung herunterdrehen, um Heizkosten zu sparen? Das ist ein verständliches Anliegen, allerdings sollten Sie es damit nicht übertreiben. In kühlen, feuchten Räumen fühlen sich Schimmelpilzsporen besonders wohl. Deshalb verbreitet sich Schimmel im Winter schneller als zu wärmeren Jahreszeiten.

Wenn Sie dem Schimmelbefall vorbeugen und gleichzeitig Ihre Heizkosten im Griff behalten möchten, empfehlen sich folgende Raumtemperaturen:


Wohnzimmer: 19 - 21 °C
Kinderzimmer: 22 °C
Schlafzimmer und Küche: 16 °C
Badezimmer: 23 °C

Räume, die Sie nur selten oder gar nicht nutzen, sollten nie unter 14 Grad auskühlen. Gleiches gilt für Dielen. Außerdem empfiehlt das Umweltbundesamt, Türen zu weniger beheizten Zimmern geschlossen zu halten und diese nicht mittels warmer Luft aus anderen Räumen aufzuheizen. Mit der Wärme würde auch Feuchtigkeit eindringen, die an den ausgekühlten Wänden kondensiert und somit ideale Bedingungen für Schimmelpilze schafft.

Was tun, wenn sich bereits Schimmel gebildet hat?

Haben Sie die Schimmelbildung in Ihrer Mietwohnung durch unzureichendes Lüften und Heizen selbst verschuldet, sind Sie verpflichtet, den Schimmel zu entfernen.

Sofern Sie nicht unter einer Schimmelpilzallergie, chronischen Atemwegserkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem leiden, können Sie kleineren, oberflächlichen Schimmelbefall eigenständig entfernen.

Tipps hierzu gibt Ihnen beispielsweise das Umweltbundesamt in seinem Schimmelpilzsanierungsleitfaden.

Bei größeren Schimmelschäden ist es ratsam, eine Schadstoffsanierung durch eine fachkundige Firma wie ENVIRO durchführen zu lassen. Unsere Experten für Schimmelbefall beraten Sie ausführlich und stehen Ihnen bei der Beseitigung des Schimmels in Ihrer Mietwohnung unterstützend zur Seite.

Besonders gern breitet sich Schimmel im Winter aus. Ursache hierfür sind in vielen Fällen eine unzureichende Belüftung und eine zu sparsam eingesetzte Heizung.

Durch regelmäßiges Stoßlüften und ausreichend hohe Raumtemperaturen können Sie dem Schimmel vorbeugen und dadurch gesundheitliche Schäden und unnötige Kosten vermeiden.